Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde

Reise in die "ewige Heimat"

31.01.2018

Wussten Sie, dass auf der Überfahrt in die erhoffte bessere Zukunft in den Jahren 1865 und 1873 "Wirtschaftsflüchtlinge" aus dem Werdenberg im eisig kalten Nordatlantik ihr Leben verloren haben?

46 Frauen, Männer und Kinder aus dem Werdenberg wurden 1865 und 1873 im Nordatlantik Opfer von schrecklichen Schiffskatastrophen. Im fernen Amerika hatten sie sich ein besseres Leben erhofft – und fanden stattdessen ihre «ewige Heimat».

In einem zeitgenössischen Bericht über das Schicksal des am 1. April 1873 mit 957 Personen an Bord an der Küste von Neuschottland zerschellten Segeldampfers «Atlantic» heisst es: «Alles drängte den Ausgängen zu, aber schon war ein Herauskommen für viele unmöglich geworden. Aber auch viele, die das Verdeck erreichen konnten, fanden da sofort den Tod, indem die über das Schiff wegstürzende See sie unbarmherzig mit in die kalten und wilden Wogen riß. Noch weit mehr jedoch ertranken in dem Zwischendeck selbst, da sich dasselbe durch das Umstürzen des Schiffes rasch mit Wasser füllte. Manche versuchten, sich durch die Fensterluken zu retten und vielen gelang es, herauszukommen und sich an der Seite des Schiffes an irgendeinem Gegenstand anzuklammern. Doch die heftige Brandung warf sie so lange gegen die Schiffswände, bis sie entweder todt waren oder ermattet das Schicksal über sich ergehen ließen. Andere hatten sich ins Tauwerk geflüchtet und suchten von da aus, [sich über die] inzwischen nach den nahen Klippen gespannten Rettungsseile zu retten. […] Wie manche erschütternde Scene muss da dem unvermeidlichen, schauerlichen Tode vorangegangen sein!»

Die WERDENBERGER GESCHICHTE|N 1 bringen die Details und kennen die Namen der 46 Opfer aus Wartau, Sevelen, Räfis, Buchs und Grabs.


HJR