Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde

Archivarbeit fördert Geschichte zutage

22.03.2018

Geschichte aufarbeiten und vermitteln erfordert geduldige und akribische Arbeit an den Quellen. Diese schlummern grossenteils in Archiven.

Im kommenden Juni erscheint die erste Ausgabe der Publikationsreihe WERDENBERGER GESCHICHTE|N (WeGe). Die darin enthaltenen Beiträge basieren auf umfangreichen Recherchen der Autorinnen und Autoren inklusive Redaktion in einer breiten Quellenfülle. Ein wichtiger Fundus für die Arbeit sind die teils privaten, vor allem aber die öffentlichen Archive. Für die Region Werdenberg sind das neben verschiedenen kommunalen Archiven vor allem die Staatsarchive St.Gallen und Zürich, das Landesarchiv Glarus oder auch das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.

Beispiele aus der aktuellen Arbeit:

Dank des vorbildlich organisierten und mit Regesten gut erschlossenen Gemeindearchivs Grabs ist die WeGe-Redaktion in den Akten der Ortsgemeinde Grabs auf einen Johann Beusch gestossen, der im September 1859 aus neapolitanischen Kriegsdiensten nach Hause zurückkehrte. Die Einträge zeichnen ein berührendes, tragisches Schicksal. Recherchen im Staatsarchiv St.Gallen und in der – teils zeitgenössischen – Literatur lassen dieses Einzelschicksal in die grösseren Zusammenhänge des geschichtlichen Geschehens und der Verhältnisse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellen.

Oder wie war das eigentlich, als im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 über 83'000 Mann der französischen Ostarmee unter General Bourbaki in die Schweiz abgedrängt und in einer einzigartigen humanitären Aktion interniert wurden? Wie war der Kanton St.Gallen davon betroffen und wie sind die Regierung und die Bevölkerung damit umgegangen?

Antworten «aus erster Quelle» hat dazu das Staatsarchiv St.Gallen – und aufgearbeitet, dokumentiert und vermittelt werden sie in den WERDENBERGER GESCHICHTE|N 1.

HJR