Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde

Wie die «Alvierhütte» an den Piz Umbrail kommt

06.08.2018

Am Fuss des Piz Umbrail auf 2660 m ü.M. an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien stösst der Bergwanderer auf ein Täfelchen mit der Aufschrift «Alvierhütte». Von der Hütte selber aber stehen nur noch ein paar Reste von Trockenmauerwerk.

Die «Alvierhütte» ist eine von zahlreichen Gebäuderuinen entlang der Grenzlinie Punta Rosa – Piz da las Trais Linguas (2843 m) – Pass Umbrail (2501 m) – Piz Umbrail (3032 m) – Punta da Rims (2946 m). Sie zeugen vom Grenzschutzdienst, den hier St.Galler, Bündner und Glarner Truppen während des Ersten Weltkriegs 1914–1918 sommers und winters unter härtesten Bedingungen leisteten. Insgesamt 13 Bataillone standen hier – teils mehrmals – jeweils mehrere Wochen lang im Einsatz. Es galt Grenzverletzungen der sich im Gebiet Umbrail–Stilfser Joch–Ortler in einem unerbittlichen Gebirgskrieg bekämpfenden österreichisch-ungarischen und italienischen Truppen zu verhindern.
Da in den St.Galler Einheiten Geb S Bat 8, Geb Inf Bat 76 und Geb Inf Bat 77 zahlreiche Werdenberger und Sarganserländer Dienst leisteten, kam es zum Namen «Alvierhütte» für eine der von Sappeuren ins Hochgebirge gebauten Mannschaftsunterkünfte. Sie ist die am zweithöchsten gelegene Hütte, höher gelegen ist nur der Bridlers Horst auf 2720 m, benannt nach dem damaligen Kommandanten der Schweizer Gebirgsbrigade 18, Oberst Otto Bridler (1864–1938).

Die Redaktion der WERDENBERGER GESCHICHTE|N war Anfang August 2018 im Umbrailgebiet auf Spurensuche. Beachten Sie bitte auch den Eintrag im Menü «FORUM FORSCHUNG».

HJR