Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde

Feierliche Präsentation der WERDENBERGER GESCHICHTE|N 2

28.11.2019

Die Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde WGL hat im Buchserhof in Buchs den zweiten Band der Publikationsreihe «WERDENBERGER GESCHICHTE|N» vorgestellt.

Es sei der Grundanspruch der Buchreihe «Werdenberger Geschichte|n», geschichtliche und landeskundliche Themen in ihren Hintergründen und Zusammenhängen darzustellen, sagte WGL-Co-Präsident und Redaktionsleiter Hans Jakob Reich in seiner Begrüssung der gut 80 Gäste der Buchpräsentation. Das Schwerpunktthema laute deshalb bewusst «Die Zeit um den Ersten Weltkrieg», denn man könne der Katastrophe dieses Kriegs nicht gerecht werden, wenn man nicht explizit auch auf die Vorgeschichte und die Wirkungen und Folgen eingehe. Inhaltlich vorgestellt wurden die gut 20 Beiträge des 312 Seiten starken, mit über 400 Abbildungen illustrierten Bandes von Redaktor Hansjakob Gabathuler. Die musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses besorgte das Ensemble «TONikum» von Hans Köppel. Themagerecht begrüsst wurden die Gäste mit der Melodie des von Grenzbesetzungssoldaten erstmals am 31. Dezember 1915 gesungenen Liedes «La petite Gilberte de Courgenay».

Das Werk beleuchtet die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts insbesondere auch in deren Auswirkungen auf das Werdenberg und die liechtensteinische und vorarlbergische Nachbarschaft. Grossenteils erstmals publizierte authentische Bild- und Textdokumente lassen den harten Alltag der Grenzbesetzungssoldaten im Hochgebirge der Umbrailregion unmittelbar an der Alpenfront zwischen Österreich-Ungarn und Italien nachempfinden. Weitere fundiert aufgearbeitete Beiträge berichten anschaulich vom Kampf gegen die Nahrungsmittelknappheit und von der Versorgung mit lebenswichtigen Waren, vom grassierenden, manchmal sogar tödlichen Schmuggel zwischen der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg, vom Versailler «Friedensvertrag», von der verheerenden Spanischen Grippe, die auch im Werdenberg zahlreiche Todesopfer forderte, vom 1918 mit Einsatz des Militärs niedergeschlagenen Landesstreik, vom Wunsch der Vorarlberger, ein Schweizer Kanton zu werden – was im Werdenberg auf heftige Ablehnung stiess wie zunächst auch der Zollanschluss Liechtensteins. Arbeiten über die Gründung der Wartauer Elektrizitätswerke und über den Niedergang der Stickerei schliessen das Schwerpunktthema ab.

Im zweiten Buchteil mit vermischten Beiträgen geht es um die wechselvolle Geschichte des Herrschaftswingerts bei Forstegg, um eine Grabser Alphütte und ihr Inventar von 1910/1920, um die Rückkehr des Weissstorchs ins Alpenrheintal, um erfolgreich brütende Werdenberger Wiedehopfe und darum, wie die Stadt Feldkirch ihr 800-Jahre-Jubiläum in besonders nachhaltiger Form feierte. Die Besprechung ausgewählter Bücher bildet den Schlusspunkt des Werks.

Siehe die Buchvorstellung auf YouTube (produziert von Hansjürg Vorburger, Rheinwelten TV): 

https://youtu.be/5DIE6nYC0O8 
und https://youtu.be/y3thmXoy3FQ

HJR