Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde

Die «WERDENBERGER GESCHICHTE|N 1» auf Schloss Werdenberg gefeiert

16.06.2018

Die Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde WGL hat auf Schloss Werdenberg die erste Ausgabe der Publikationsreihe «Werdenberger Geschichte|n» vorgestellt.

Der Aufmarsch war beeindruckend: Gegen hundert WGL-Mitglieder und Gäste konnte Redaktionsleiter Hans Jakob Reich am Abend des 15. Juni 2018 auf Schloss Werdenberg zur Präsentation der ersten Ausgabe der Buchreihe «Werdenberger Geschichte|n» begrüssen. Inhaltlich vorgestellt wurde der 287 Seiten starke, mit über 330 Abbildungen illustrierte Hardcover-Band von seinem Redaktionskollegen Hansjakob Gabathuler. Ein fünfköpfiges Bläserensemble des Orchesters Liechtenstein-Werdenberg umrahmte den feierlichen Anlass musikalisch.

Mit der Herausgabe der wissenschaftlich fundierten Reihe «Werdenberger Geschichte|n» im WGL-eigenen Verlag Edition WGL GmbH in Buchs entspricht die knapp vor einem Jahr gegründete Gesellschaft für Werdenberger Geschichte und Landeskunde WGL ihrem Hauptzweck. Dazu führte Hans Jakob Reich in seiner Ansprache wörtlich unter anderem aus:

«Der Zweck der WGL ist die Förderung, die Aufarbeitung, die Dokumentation und die Vermittlung von Erkenntnissen zur Werdenberger Geschichte und allgemein zur Landeskunde. Diesem Anspruch wollen und müssen auch die ‘Werdenberger Geschichte|n’ genügen. Sie wollen das aber nicht in einer rein regionalistischen Nabelschau tun. Sie wollen den Fokus nicht nur auf die 206 Quadratkilometer zwischen Schollberg und Hohem Kasten, zwischen Rhein und Gamserrugg beschränken. Sie wollen die Region in ihren Zusammenhängen mit dem Umfeld sehen, in ihren Beziehungen zur Nachbarschaft und zur Welt. Selbstverständlich ist diese Offenheit nicht nur geografisch zu verstehen, sondern noch vielmehr auch thematisch. Sie werden sich ja vielleicht fragen: Was haben die Schweiz und das Werdenberg mit dem Krimkrieg von 1853 bis 1856 oder mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 zu tun? – Bei der Lektüre der ‘Werdenberger Geschichte|n’ werden Sie sehen, dass das Weltgeschehen weder an der Schweiz noch am kleinen Fleckchen Werdenberg vorbeiflutet. Deshalb genügt der selbstgefällige Blick auf den eigenen Nabel eben nicht. Es braucht fürs Verstehen auch den Blick auf die Hintergründe und auf die Zusammenhänge. Dann kann die Auseinandersetzung mit Geschichte ihren Sinn erreichen. Dann kann Geschichte das Bedürfnis erfüllen, das der Philosoph Karl Popper so formuliert hat: ‘Wir möchten wissen, in welcher Beziehung unsere Schwierigkeiten zur Vergangenheit stehen, wir möchten den Weg sehen, auf dem wir zur Lösung der von uns erfühlten und erwählten Hauptaufgaben fortschreiten können.’

Wir alle wissen es: Der Zeitgeist in unserer Gesellschaft und damit auch die Kultur- und Bildungspolitik tun sich schwer mit einem förderlichen Umgang mit unserer Herkunftswelt. Trotzdem oder gerade darum stehen wir im Europäischen Kulturerbejahr 2018. Und trotzdem oder gerade darum stellen wir den Start unserer Buchreihe unter das Motto ‘Unsere Vergangenheit verdient eine würdige Zukunft’.»

HJR